Schüttelreime und Ungeschütteltes bis zum Abschütteln. Alle Texte © Wolfgang Heidschuch 

Limericks




Unbeirrt


Es war einst ein Dichter in Lorsch,
ihm seine Grammatik war morsch.
Es hat nicht geschadet,
er fand sich begnadet
und schreibte auch weiterhin forsch


Schnipp-schnapp


Ein Schönheitschirurg hinter Mainz
ist ein arger Verehrer des Wainz.
Statt oben am Kiefer
wirkt er etwas tiefer
und schon wird aus Helga Karl-Hainz


Schnapp-schnipp


Ein Schönheitschirurg aus Kastell
ist zwar oft ziemlich dicht, aber schnell.
Besoffen drei Schnitte,
ein leises "Na bitte"
und schon wird aus Willi Giselle


Kühle Vermehrung


Der Veterinär setzt sein Schüsschen.
Romantik, gar Liebe? Kein büsschen.
Kuh Emma sagt traurig
(die Stimme klingt schaurig):
"Ach Doktor, noch nicht mal ein Küsschen?"


Drei Jünglinge


Es war einst ein Jüngling in Riesa,
der erstmals ein weibliches Knie sah.
Es regt sich sein Wurm,
er wird gar zum Turm,
doch leider nur schief wie in Pisa...

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Es mampfte ein Jüngling in Kreta
beim Frühstück gern Knoblauch zum Feta.
Dann wollt' er entzücken,
die Liebste beglücken,
doch rief sie laut: Lass mal. Komm speta!

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Es war einst ein Jüngling in Kreischa,
der liebte ganz doll eine Geisha.
Doch leider: dies Streben,
es kostet sein Leben.
Ihr Mann war Hans Mayer, der Fleischa...


Vier Priester zu Speyer


Es war einst ein Priester zu Speyer,
sprach nüchtern nur ödes Geseiher.
So soff er zur Predigt
und war das erledigt,
dann spuckte er oft wie ein Reiher

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Es war einst ein Priester zu Speyer,
dem kochten zu Ostern die Eier.
Er konnte es fühlen,
er musste sie kühlen,
und seufzte ganz leise: Au weia...

+++

Es war einst ein Priester zu Speyer,
der spielte ganz schrecklich die Leier.
Er quälte die Töne
und auch seine Söhne,
so gröhlte man schließlich im Dreier

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Es war einst ein Priester zu Speyer,
der liebte ganz doll Fräulein Meyer.
Obwohl sie ihn neckte:
Sie wollt die Kollekte.
Im Grund war sie auch nur ein Geier...


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